100 Jahre Segel-Club Oevelgönne
Unser langjähriger Vorsitzender Karl-Heinz Ostermann trat nach 17 Jahren im Vorstand und insgesamt 34 Jahren Vereinsarbeit von seinem Amt zurück. Lang ist die Liste seiner Leistungen für den S.C.Oe.. Seine Ämter im Verein waren vielschichtig: Schriftführer, Technischer Ausschuß, Schuppenwart, Vereinsvorsitzender, Pressesprecher, Mitglied im Vorstand HYG und beim Hamburger Segler-Verband, kurzum eine bunte Palette reger Aktivität Karl-Heinz Ostermann wurde deshalb von der Versammlung der Ehrenvorsitz des Vereins übertragen.
Nachfolger als 1.Vorsitzender wurde Günther Heinsen. Die Clubflotte zählte 7 Jollen, 22 Jollenkreuzer, 71 Kielschiffe , 16 Motorboote und 222 Mitglieder.
Am 3. August 1973 starteten Brigitte und Heino Sass mit ihrem Fähnrich 31 "Brisa" zu einer Weltreise. Sie haben nach einer langen Reise in Neuseeland ein neues Zuhause gefunden. Infolge der vielen Neuanschaffungen wurde bereits wieder über eine Hallenerweiterung nachgedacht. Der HSB bewilligte dafür ein Darlehen. Ein Anbau von 450 qm konnte als Erweiterung der großen Winterlagerhalle zum Aufsliptermin 1974 fertiggestellt werden. Eine starke Slipwinde ersetzte die nun 20 Jahre alte Elektrowinde. Im den Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu fördern, wurde eine Jüngstengruppe ins Leben gerufen, die ab dem 12. Lebensjahr im Opti segeln lernen konnte. Das erste Kinderfest auf dem S.C.Oe.-Gelände fand großen Anklang. Die Flotte wuchs durch eine Vielzahl von Eigenbauten und Bootsneukäufen. Schon lange wurde befürchtet, dass eines Tages ein altes Mitglied mit einem "Riesendampfer" auf sein Anrecht auf einen Hallenplatz bestand. Um dies zu verhindern, setzte man Obergrenzen in Länge und Tonnage fest. Der Platz reichte trotzdem für alle Neuzugänge nicht mehr aus. Durch eine Änderung der Dachkonstruktion - es wurden Leimbinder eingesetzt - konnte das Schuppendach um einiges erhöht werden, sodass jetzt Kielschwerter, kleine Kielkreuzer und Motorboote im Schuppen einen Winterplatz fanden. Durch den Vorsitzenden Günther Heinsen wurde mit einem Versicherungsmakler ein Gruppenrahmenbootsversicherungsvertrag abgeschlossen, der die Risiken der Segelei über den S.C.Oe. günstig abdeckte.
Der schon in den 40er Jahren in den USA im Bootsbau bekannte Werkstoff GFK ermöglichte es, kostengünstige Yachten herzustellen. Immer mehr Halbtonner-, Dreivierteltonner- und Fahrtenyachten aus GFK segelten nun auch unter dem blau-weiß-roten Stander. Das neue Material löste förmlich einen Bauboom im Verein aus. Selbstbauer gehörten jetzt zum Bild des S.C.Oe. Der seit 1974 fertiggestellte
Elbtunnel verkürzte für viele S.C.Oe.-Mit-glieder den Weg zum Verein erheblich. Die Zeiten, durch den Zollhafen oder mit der Barkasse von Landungsbrücken nach Finkenwerder zu fahren, waren vorbei. Angemerkt sei, dass die Überfahrt von den Landungsbrücken mit der HADAG-Fähre nach Finkenwerder auch einen gewissen Reiz hatte. Der Küstenklatsch an Deck der Elbfähre und das Elbschloß-Bier zum Frühschoppen waren ein unvergesslicher Bestandteil der Überfahrt.